Oktober 23rd, 2010
Jetzt ist das ja so – kommt dir eine Begebenheit bekannt vor, stellt sich das Gefühl von Vertrautheit ein. Auch wenn du die Personen um dich herum vielleicht gar nicht kennst. Also pass auf, weil will dir berichten …
Kennst du noch das kleine Mädchen, das aufmerksam durch sein Café schritt? Aufnehmend, verarbeitend, vergleichend? Nun, heute ist´s ein älterer Herr, der den Raum um sich auf ähnliche Weise überschaut. Mit mir die Personen erfasst. Jeder eine eigene kleine Geschichte zuschreibt. Sein Macbook vor sich.
Auch andere haben Notebooks dabei. Sitzen davor. Schauen hinein. Sprechen hinein. Lassen sich nicht stören von dem Gewusel drumherum. Jeder irgendwie mit sich beschäftigt. Hektik mimt alleinig der wilde Saxophonist im Off. Auch wenn man annehmen könnte, das Gewusel an sich sei hektisch. Ist es nicht. Vielmehr harmonisch.
Möchte dem Treiben noch ein wenig zuschauen. Anteil haben. Hole mir einen weiteren Kaffee. Passiere ein verliebt turtelndes Pärchen. Ein Knäul gestikulierender Mädchen. Und auch den älteren Herrn mit Macbook. Ob ich jemals seine Sicht der Dinge erfahre? Seine kleine Geschichte nachlesen kann, die er mir zuschreibt? Er lächelt.
Leipzig 3-10-10
(und das Mädchen schritt dazumal durch´s Café Clara … „Claras Blick“)