März 19th, 2023
Das Paar an der Haltestelle
Als ob sie tanzten
Ihre Schritte noch zaghaft
Die Choreo frisch
Und doch sind ihre Bewegungen vertraut
im sanften Gleichklang
Ihre Schritte wiederholen sich
auch in meinem Kopf
Immer und immer wieder
Step
Umarmung
Step
Umarmung
Step
Handhold
Hold
Step
Dann eine Pause
ein warmer Blick
Ich möchte jetzt gern tanzen
März 5th, 2023
sanft blicken sie
gefühlvoll erzählen sie
fragen vorsichtig
berühren flüchtig
jetzt lachen sie auffordernd
März 5th, 2023
Gebe ich mich einer Sehnsucht hin, die ich nicht verstehe? Erahne ich die Melodie, die mein Puls anklingen lässt? Werde ich dazu tanzen? Mit nackten Füßen den sonnenwarmen Boden berühren? Nehme ich den Geruch wahr, seitdem er mir nah gewesen? Ist das Zimt in Nase und Mund? Manchmal weiß ich nicht, wonach mir der Sinn steht. So intensiv die Sinne.
August 29th, 2021
Möchte ich wissen, wie sich deine Nähe anfühlt – länger als in einem flüchtigen Moment?
Möchte ich wissen, wer du wirklich bist – was dich berührt, welche Fehler du hast, wann du lügen kannst?
Möchte ich wissen, wie es ist deinen Halt zu spüren und ob ich mich darin sicher fühle?
Möchte ich wissen, ob du in meinem Leben ein bisschen bleibst – oder wie schnell du wieder weg sein wirst?
Möchte ich wissen, wie es mir geht, wenn du gehst oder dein Bild allmählich verblasst?
Wie viel mehr möchte ich wissen?
März 22nd, 2019
Ich nenne ihn Astrid´s Park, weil sie gegenüber wohnte. Im Stadtplan heißt er bestimmt anders. Es ist ein kleiner Park. Im Winter gibt es hier statt des Fußballfeldes eine riesige Eisfläche. Eishockey neben Eiskunstlauf. Klein neben Groß. Das sieht alles sehr gekonnt aus. Laufen lernen und Eislaufen lernen – kaum ein Unterschied in Stockholm.
Die Sonne spiegelt sich geduldig im Eis. Die erste wärmende Sonne. Drum sind auch ein paar glückliche Hunde und Besitzer mehr im Park. Derweil dreht sie ihre Runden auf dem Eis. Könnte ihr stundenlang zuschauen, weil sehr elegant. Die Nächsten machen sich bereit. Jeder hat hier seine Schlittschuhe selbst dabei. Ein Kommen und Gehen. Als ob es immer so war. Und bestimmt war es das und Astrid hat ein ähnliches Treiben von ihrem Fenster aus beobachtet. Nur dass die Kinder heute statt bunter Mützen bunte Helme tragen. Wegen der Sicherheit; auch wenn wenig Hingefallen wird.
Ich halte Ausschau nach dem Eishockey-Jungen. Vielleicht kommt er noch. Astrid hatte ihn erst spät am Abend entdeckt. Er war dann ganz allein auf dem Eis. All die Menschen waren längst zurück in ihren Wohnzimmern. Darum warte ich. Geduld.
Es war Samstag Abend. Winterlicher als die Tage zuvor. Wir hatten gerade zu Abend gegessen im Wasahof. Da brachtest du mir dieses wunderbare Geschenk. Denn während ich drinnen den Menschen in ihrer Geselligkeit zusah, warst du für einen Moment und eine Zigarette draußen. Das Draußen mit Blick auf den Park. Blick auf das Eis. Und der erwartete Moment als das Eis allein einem kleinen Jungen gehörte.
Ich schaue auf das Bild, das du für mich gemacht hast und bin tief berührt: Der einsame Junge auf dem Eis – er tanzte.